Schneiden, nähen, bügeln: Wie man Leder richtig verarbeitet
Leder ist eines der beliebtesten Materialien überhaupt. Egal, ob für Schuhe, Kleidung oder Möbel, es gibt kaum ein Anwendungsgebiet, in dem Leder nicht auf die eine oder andere Art vertreten ist. Wir haben uns daher die Lederverarbeitung mal etwas genauer angeschaut und wertvolle Tipps zusammengetragen.
Was Sie beim Leder nähen beachten sollten
Leder ist nicht gleich Leder. Daher muss jede Lederart entsprechend anders behandelt werden. Dies betrifft auch das verwendete Nähgarn sowie die zum Einsatz kommenden Nadeln. So gibt es spezielle Nähnadeln, die für die verschiedenen Beschaffenheiten des Leders geeignet sind. Bei zu dünnen Nadeln besteht das Risiko, dass sie das Material nicht komplett durchstehen oder sogar verbiegen. Für Rinder- oder Schweineleder bedarf es daher extra dicker Nadeln. Wenn Sie also Leder Meterware kaufen, vergessen Sie nicht die richtigen Nadeln! Aber auch für die Wahl des richtigen Garns gilt: Je dicker das Leder, desto dicker sollte das Garn sein. Gewachstes, reißfestes Garn bietet zusätzliche Stabilität und Sicherheit beim Nähen.
Von Laufrichtungen und Lederscheren – das gilt beim Leder schneiden
Möchten Sie Ihre Lederwaren zuschneiden, müssen Sie die Laufrichtung im Blick behalten. Das macht den Vorgang des Schneidens einfacher, da in Laufrichtung Leder vergleichsweise einfach eingerissen werden kann, während es in entgegengesetzter Richtung extrem stabil und nahezu unnachgiebig ist. Die Dehnbarkeit ist in Laufrichtung ebenfalls stärker ausgeprägt, was beim Zuschneiden identischer Teile wichtig ist.
Für das Schneiden von Leder kommen verschiedene Werkzeuge infrage. Neben gewöhnlichen Teppichmessern und Rollschneidern kommen auch spezielle Lederscheren zum Einsatz, mit denen besonders penibel gearbeitet werden kann. Damit keine unschönen Ecken und Kanten entstehen oder der Schnitt versehentlich falsch angesetzt wird, sollte Leder niemals unter Zeitdruck zugeschnitten werden. Zum Befestigen von Schnittmustern sollten Sie außerdem keine Nadeln verwenden, da diese kleine Einstichlöcher zurücklassen. Stattdessen sollte lieber mit Gewichten oder Klammern (an Ecken und Kanten) gearbeitet werden.
Leder mit dem Bügeleisen bearbeiten
Wer sein Leder besonders glatt mag, kann getrost zum Bügeleisen greifen. Wenn Sie das erste Mal Leder bügeln, sollten Sie an einer unauffälligen Stelle Temperatur, Druck und Bügeldauer testen. Denn Leder ist zwar unglaublich widerstandsfähig, aber auch empfindlich gegenüber Hitze. Ein Bügeleisen aus Teflon sowie ein sogenanntes Bügeltuch schonen das Material und sorgen für ansehnliche Nähte.
Die Pflege von Leder nicht vernachlässigen
Trotz seiner vielfältigen Verwertungsweise braucht Leder eines immer: die richtige Pflege. Auf diese Weise bleiben die langlebigen und wetterresistenten Eigenschaften des Leders erhalten. Spezielle Lederpflegeprodukte sind meist sehr fetthaltig und halten das Leder zart und geschmeidig.